• Mathematik-Olympiade

    Mathematik ist 'trocken' und 'anstrengend'? Auf keinen Fall! Am 13. November 2024 findet die Mathematik-Olympiade am HAG statt. 34 Schüler*innen haben sich dafür qualifiziert und können ab 8 Uhr 180 min (Jahrgangsstufen 5+6) bzw. 240 min (Jahrgangsstufen 7-13) ausgiebig Knobelaufgaben lösen.

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Philosophie am HAG

Philosophie in der Einführungsphase

Der Unterricht

Der Philosophieunterricht in der Einführungsphase bereitet - ausgehend vom Vorverständnis der Schülerinnen und Schüler - sowohl inhaltlich als auch methodisch auf die Kursinhalte der Qualifikationsphase vor.

Philosophieunterricht ist nicht nur das bloße Erlernen sachlicher Inhalte und Positionen der philosophischen Tradition oder einer möglichen Philosophiegeschichte, sondern beschäftigt sich wesentlich auch immer mit den Möglichkeiten des menschlichen Erkennens und Handelns. "Ohne Kenntnisse wird man nie ein Philosoph werden, aber nie werden auch Kenntnisse allein den Philosophen ausmachen", beschreibt Immanuel Kant in der Einleitung zu seiner "Logik" diese enge Verknüpfung von fachlichem Wissen und der geforderten eigenständigen Aktivität des Geistes und folgert daraus: "Es kann sich überhaupt keiner einen Philosophen nennen, der nicht philosophieren kann. Philosophieren lässt sich aber nur durch Übung und selbsteigenen Gebrauch der Vernunft lernen. [...] Der wahre Philosoph muss also als Selbstdenker einen freien und selbsteigenen, keinen sklavisch nachahmenden Gebrauch von seiner Vernunft machen."

Philosophieren erfordert daher immer eine aktive und eigenständige Auseinandersetzung mit anderen, teilweise sich widersprechenden Positionen, aber auch mit eigenen Erfahrungen und den herrschenden Zuständen, von denen die Philosophierenden - Lernende und Lehrende gleichermaßen - umgeben sind. Ein Einbezug von Gegenwart und und Lebenswelt erhöht also auch im Unterricht nicht nur die Motivation zur Beschäftigung mit philosophischen Inhalten, sondern ist zugleich auch die Voraussetzung für eine bewusste Auseinandersetzung mit den die Philosophierenden unmittelbar betreffenden Problemen und Diskussionen. Philosophieren trägt daher maßgeblich zur Orientierung in der Welt und zu einer bewussten Lebensgestaltung bei.

Der Philosophieunterricht am Hannah-Arendt-Gymnasium fördert gezielt die Fähigkeit zum "Philosophieren" (im kantischen Sinne) und stellt daher die folgenden Begriffe der "Unterrichtsverfahren" (vgl. Rahmenrichtlinien für das Fach Philosophie, S. 15) besonders in das Zentrum des Unterrichts:

Selbstständiges Lernen
Philosophieren erfordert in besonderem Maße die selbstständige Erarbeitung fachlicher Inhalte, insbesondere bei der Textarbeit und im Diskurs. Die Unterrichtsmethoden fördern daher gezielt die Fähigkeiten zur selbstständigen Auseinandersetzung mit philosophischen Problemstellungen, zur Artikulation und zum Austausch eigener Gedanken und entwickeln hierzu ein vielseitiges Methodenrepertoire.

Motivation und Kreativität
So vielfältig die Anlässe zum Philosophieren sind, so unterschiedlich können auch die Zugänge zu den Gegenständen der Philosophie sein. Besonderes Interesse wecken können beispielsweise Bezüge zur Lebenswelt der SchülerInnen, aktuelle persönliche und gesellschaftliche Anlässe, über philosophische Abhandlungen hinausgehende Textformen (Romane, Gedichte, Theaterstücke, ...) und Medien (Filmausschnitte, Musik, Bilder...), Projekttage oder Exkursionen. Ergebnisse werden vielfältig und in unterschiedlichen Formen präsentiert, die zur kreativen Auseinandersetzung einladen.

Mitwirkung der Schülerinnen und Schüler bei der Unterrichtsplanung
Sowohl innerhalb der verbindlichen Inhalte als auch in den verbleibenden Freiräumen der Unterrichtsgestaltung werden die Vorstellungen und Wünsche von SchülerInnen explizit mitberücksichtigt. Eigene Ideen, persönliche Vorstellungen oder Ereignisse von besonderer Relevanz oder besondere Fertigkeiten der SchülerInnen fließen dadurch in den Philosophieunterricht mit ein und laden zur inhaltlich-methodischen Auseinandersetzung ein. Die Anliegen der Schülerinnen und Schüler werden immer auch in eine begrifflich-philosophische Sprache übersetzt, sodass die Beschäftigung stets in einer methodisch-reflektierenden Weise erfolgt.

Die inhaltlichen und methodischen Gestaltungsfreiräume des Philosophieunterrichtes ermöglichen es Lernenden und Lehrenden gleichermaßen, eigene Kompetenzen und Vorlieben besonders mit einzubringen und Unterrichtsinhalte im diskursiven Verfahren gemeinschaftlich weiterzuentwickeln. Von den Vorgaben des schulinternen Curriculums kann in Absprache mit den KollegInnen der Fachgruppe auch abgewichen werden, wenn besondere Anlässe (wie z.B. Exkursionen, Projekttage o.Ä.) es erfordern.

Hannah Arendt

Dem Namen der Schule sowie deren Leitbild fühlt sich die Fachgruppe Philosophie verpflichtet, sodass Hannah Arendt auch im Unterricht der Einführungsphase thematisiert werden sollte. Da ihr Denken philosophisch oft themenübergreifend und daher sehr voraussetzungsreich ist und in der Regel die Lektüre längerer Textpassagen erfordert (die der Qualifikationsphase vorbehalten sein sollte), sind die hier aufgeführten Vorschläge als Anregungen zu verstehen, sich eher mit einzelnen Gedanken und Aussagen auseinanderzusetzen (etwa im Rahmen einer Schreibwerkstatt oder einer Diskussion). Auch eine Annäherung über biographische Aspekte ist denkbar.

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Unterrichtsinhalte

  • Alle Kurse (d.h. auch die Kurse, die für lediglich ein Halbjahr angewählt werden können) sollten mehrere Themenfelder - in der Regel Anthropologie und Erkenntnistheorie - sowie alle verpflichtenden Texte berücksichtigen. In den Ganzjahreskursen sollten die Themen vertiefender behandelt werden.
  • Die Anordnung der Themenfelder gibt keine verpflichtende Reihenfolge vor. Diese ergibt sich aus dem Unterrichtszusammenhang, in der Regel nach der Einführung in die Philosophie.
  • Die verbindlichen Texte sind verpflichtend, die Einführung in das jeweilige Themenfeld kann in Fragestellung und weiteren Texten von den Vorschlägen abweichen.
  • Die Kurse der Einführungsphase sollen in die verschiedenen Themengebiete einführen, den Kursen auf erhöhtem Niveau thematisch jedoch nicht allzu sehr vorgreifen. In der Regel sind die am Ende jedes Themas genannten Unterrichtsinhalte daher auszusparen.
  • Wenn möglich wird der Unterricht thematisch mit Exkursionen und Projekttagen verknüpft (z.B. Festival der Philosophie, Hannah Arendt-Tage, Synagogenbesuch, "Rattenscharfes Denken", Theaterbesuch, div. Projekttage).

Methoden

Die Unterrichtsmethoden unterstützen die oben beschriebenen Ziele des Philosophieunterrichts neben ihrer Angemessenheit in Bezug auf den Unterrichtsgegenstand insbesondere im Hinblick auf das Selbstständige Lernen sowie Motivation und Kreativität. Denkbar sind hier neben unterschiedlichen Methoden der Texterarbeitung auch freie Formen des kreativen Schreibens und des philosophischen Essays, unterschiedliche Dialog- und Diskussionsformen sowie Gedankenexperimente.

Lernerfolgskontrollen und Leistungsbewertung

Die Lernerfolgskontrollen (in der Regel Klausuren) berücksichtigen in ihren Anforderungen die drei Bereiche Begreifen, Erörtern und Urteilen (Rahmenrichtlinien für das Fach Philosophie, S. 18). Die Leistungsbewertung setzt sich in den von der Schule festgelegten Anteilen aus der Mitarbeit im Unterricht und der Bewertung der Klausuren zusammen.

Fachgruppe Philosophie, Alban Peters