Werte und Normen
Dass das Fach Werte und Normen auf drei Bezugswissenschaften (Philosophie, Sozialwissenschaften und Religionswissenschaft) zurückgreift, ist ein erster Hinweis auf die Herausforderung, die dieses Fach an die Schülerinnen und Schüler stellt. Hinzu kommt die Besonderheit dieses Unterrichtsfaches: Es trifft immer auf Voraussetzungen bei Schülerinnen und Schülern, die es selbst kaum oder in nur geringem Maße geschaffen oder geprägt hat: Wert- und Verhaltensmuster, religiöse und/oder weltanschauliche Prägungen, Moralvorstellungen etc. Auf diese reagiert das Unterrichtsfach verstehend und verstehen-machend und nimmt zugleich gestaltend Einfluss. Das Vorhandene im wahrsten Sinne des Wortes "begreifbar" zu machen und ihm zugleich etwas entgegenzusetzen (u. a. als historisches Orientierungswissen), das die vorhandenen Wertmuster zu provozieren, erweitern, verstärken, in Frage zu stellen vermag.
Beides, Wissensvermittlungs- und Reflexionsprozesse, sind als gegenseitige Bedingungsfaktoren nicht voneinander zu trennen, sodass im Ethikunterricht ein klares Angebot kategorial gestützten Orientierungswissens zur Verfügung gestellt werden muss, welches eine über das Alltagsmeinen hinausgehende Reflexionsebene erschließen kann.
Das Unterrichtsfach Werte und Normen trägt zu einer differenzierten Auseinandersetzung mit individuell-existenziellen sowie gesellschaftlich-globalen Problemfeldern bei.
Didaktische Priorität kommt der Auseinandersetzung mit Wahrheit und Wirklichkeitsansprüchen sowie der Entwicklung einer ethischen Urteilsbildung zu.
Fachgruppe Werte und Normen