• Spendenaktion für den Senegal

    Das HAG unterstützt mit der Senegal-AG schon lange das Internat in Salémata. Dr. Ute Gierczynski-Bocandé, in Senegal lebend und ehemalige Schülerin unserer Schule, hat der Senegal-AG jetzt einen Hilferuf gesendet. Das Schülerwohnheim, das 100 Schüler*innen ermöglicht, weiterführende Schulen zu besuchen, muss kommendes Jahr schließen, wenn nicht für weitere Monate der Unterhalt sichergestellt werden kann.

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  • Der hörbare Adventskalender - Vol. 5

    Bereits seit Mitte Oktober arbeiten die Redakteure unseres Schulradios fleißig an der Neuauflage des hörbaren Adventskalenders. Bereits zum fünften Mal wird in Kooperation mit der Schulseelsorge des HAG vom 1. Dezember an wieder jeden Tag ein Radiotürchen geöffnet, um die Wartezeit bis Weihnachten zu verkürzen. Darüber hinaus laden die Fachgruppen Religion der LTS und des HAG die Schulgemeinschaft herzlich zu einem lebendigen Türchen ein. Am 10.12.2024 um 18 Uhr gibt es vor dem Hautpteingang Punsch, Kekse, Lagerfeuerlieder und eine Geschichte zu hören.

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  • Weihnachtsferien

    Wir wünschen allen Schüler:innen, Eltern und Kolleg:innen frohe Weihnachten und schöne Feier- und Ferientage! Trotz der Weihnachtsferien können Sie das Hannah-Arendt-Gymnasium in dringenden Fällen auch vor Wiederbeginn des Unterrichts direkt erreichen.

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Philosophie - Projekte

Rede zum Volkstrauertag 2024

Foto: R. Borczyk

Am 17. November 2024 haben wieder Schülerinnen und Schüler des HAG an der Gedenkveranstaltung zum Volkstrauertag in Barsinghausen teilgenommen. Der Philosophiekurs PL125 hat sich zu diesem Tag Gedanken gemacht und eine Rede verfasst. Die Rede können Sie hier im Wortlaut nachlesen. 

 

„'S ist Krieg! 'S ist Krieg! O Gottes Engel wehre, 
Und rede Du darein! 
'S ist leider Krieg – und ich begehre, 
Nicht schuld daran zu sein!“

Mit diesen Worten beginnt Matthias Claudius 1778 im Schatten des Bayerischen Erbfolgekrieges zwischen Österreich und Preußen sein „Kriegslied“. In grausamen, in ehrlichen Worten schildern seine Strophen die Folgen eines jeden Krieges: Verzweiflung, Elend, Tod. Noch nicht einmal im Ansatz kann für Claudius im Jahr 1778 vorstellbar gewesen sein, zu welch extremen und ungeheuren Mitteln die Menschheit im Versuch, sich selbst zu vernichten, noch greifen würde. Nicht einmal im Ansatz hätte er sich wohl vorstellen können, wie viele Menschen noch durch Krieg und Kriegsfolgen zu Tode kommen würden. Zu Claudius‘ Zeiten lebten im Gebiet des heutigen Deutschlands nicht ganz 20 Millionen Menschen. Im zweiten Weltkrieg allein starben mehr als dreimal so viele. Ihrer aller gedenken wir, der Kriegstoten und -geschädigten vor, während, nach Claudius, der Toten der Weltkriege ebenso wie derer, die täglich in der Ukraine oder im Nahen Osten oder in einem der vielen anderen Kriege und bewaffneten Konflikte weltweit leiden und sterben.

„Volkstrauertag“ heißt dieser stille Feiertag, den wir in der Bundesrepublik seit 1950 begehen. „Volkstrauertag“. Auch das lyrische Ich in Claudius' Gedicht trauert. „'S ist leider Krieg.“. Wie weit wir auch in der Geschichte zurückgehen, Krieg ist immer ein Anlass zur Trauer gewesen. Und doch gehört zur Geschichte auch, dass Trauer, Leid und das Gedenken an den Krieg propagandistisch ausgenutzt werden können, propagandistisch ausgenutzt wurden. Die Erinnerung an die Gefallenen des ersten Weltkrieges nannten die Nationalsozialisten „Heldengedenktag“.  Begriffe wie „Heldentum“ und „Sieg“ sind immer Schlagworte von Welteinstellungen gewesen, die den Krieg relativierten, glorifizierten. In einem Schrank irgendwo im Keller verstaubt das Eiserne Kreuz meines Urgroßvaters. Eine „Kriegsauszeichnung“ für einen Menschen, der den eigenen Vater und die Heimat an den Krieg verloren hatte. Wie kaum etwas anderes hält mir dieses Eiserne Kreuz vor Augen: kein Krieg hat jemals Sieger hervorgebracht. Jeder Krieg ist eine Niederlage für die Menschlichkeit. 

Aber es ist nicht nur Trauer, die in den Versen Claudius' mithallt. Es mischt sich auch eine Verzweiflung hinein, eine Verzweiflung, die die Schuld und die Mitverantwortung für all das Leid am liebsten von sich weisen möchte. „'S ist leider Krieg – und ich begehre, / Nicht schuld daran zu sein!“. Meine Damen und Herren, wenn wir heute hier zusammenkommen, dann können wir nicht allein der Opfer gedenken. Wir können nicht nur trauern, denn wenn wir diesen Tag allein des Trauerns wegen begehen, vergessen wir die große Mahnung, die er mit sich bringt. Heute vielleicht mehr als an jedem anderen Tag im Jahr müssen wir uns vor Augen führen, dass all dieses Leid, dessen wir gedenken, menschengemacht ist. In den meisten Familien, die hier schon seit Anfang des letzten Jahrhunderts leben, wird sich im Stammbaum jemand finden, der in den Weltkriegen gestorben ist. In den meisten dieser Familien wird sich im Stammbaum auch der eine oder andere überzeugte Nationalsozialist finden. Der deutsche Philosoph Walter Benjamin schrieb 1926: „Wer aber den Frieden will, der rede vom Krieg.“ Ganz in diesem Sinne müssen wir uns insbesondere am heutigen Tag der Verantwortung bewusst werden, die wir als Deutsche, vor allem aber als Menschen gegenüber der Welt und der Menschheit als Ganzes haben. Denn auch wenn wir heute den „Volkstrauertag“ begehen, so ist es doch niemals nur ein „Volk“ gewesen, das trauert. Es sind die Völker, die trauern. Und es liegt in unserer Macht und in unserer Verantwortung, dass wir, ein jeder und eine jede für sich selbst, besonders in diesen Tagen, in denen vieles verunsichert und Angst macht, nicht wieder den Weg des Hasses, der Ausgrenzung und der Gewalt gehen, der unweigerlich an solchen Orten, in solchen Stunden und in der Trauer der Völker endet; sondern, dass wir stattdessen einen Weg gehen, der in solchen Stunden, im Erinnern beginnt, und der aller Welt und allen Menschen nur Frieden wünschen kann. 

Mit all diesen Gedanken und all diesen Gefühlen lade ich Sie ein, einen Moment mit mir in schweigendem Gedenken zu verbringen.

 

-Schweigeminute-

 

Vielen Dank.

 

 

 

Die Rede zum Volkstrauertag war am 17.11.2024 auch im Spalterradio zu hören.

Redaktion Rede: Lennart Kjell Bock, Kurs PL125 unter der Leitung von R. Borczyk
Vortrag: Lennart Kjell Bock
Audiofassung: Corvin Junker, Mia Francis Lösche
Technik: S. Sell

Rede zum Volkstrauertag 2023

Foto: R. Borczyk

Am 19. November 2023 haben wieder Schülerinnen und Schüler des HAG an der Gedenkveranstaltung zum Volkstrauertag in Barsinghausen teilgenommen. Der Philosophiekurs der Q2 hat sich zu diesem Tag Gedanken gemacht und eine Rede verfasst. Die Rede können Sie hier im Wortlaut nachlesen. Eine Audioversion finden Sie auf den Seiten des Spalterradios unter www.han-nah.de/radio.

 

Krieg. Er ist für uns doch nur ein Begriff. Zerstörung, Verzweiflung, Angst; diese Dinge werden erst Realität für uns, wenn der Krieg nicht mehr ganz so fern ist. Sein Gegenteil, der Frieden, ist so selbstverständlich für uns, doch wenn wir einmal genauer hinsehen, war der Krieg nie ganz so weit entfernt. Nicht nur, weil auf europäischem Boden gerade Krieg herrscht, sondern historisch der jüngste Krieg auf deutschem Boden kaum mehr als ein Menschenleben zurückliegt und auf der Geschichte sowie dem Erbe unzähliger Familien lastet. Blicken wir noch weiter zurück, lassen sich neben einer kaum aufzählbaren Anzahl von Kriegen genau so die Ideen nach einem Frieden, der ewig halten soll, finden. Nicht umsonst sagte Immanuel Kant einst, dass der Krieg „[…] mehr böse Menschen macht, als dass er deren wegnimmt.“ Eine Aussage, die nie aus der Zeit gerät. Der Frieden scheint, genau wie der Krieg, nicht allen einfach greifbar. Er ist ein fragiler Zustand, der durch ein Wort, eine Geste schon gebrochen werden kann und genau so facettenreich ist wie der Krieg selbst. Worte können ebenso mächtig sein wie Waffen. Lassen Sie uns deshalb heute an diesem Tag erinnern. Lassen Sie uns diesen Erinnerungsort würdigen, an dem die Geschichte am Leben erhalten wird und der als ein Zeichen der Warnung, aber auch der Trauer steht, wie dieses Mahnmal, an dem wir uns heute versammelt haben.

Ein solcher Erinnerungsort bewahrt uns vor dem Vergessen, mahnt uns vor Vergangenem und verhindert das Wiederholen einer Zeit, die uns näher ist als es zunächst scheint. Vergessen ist gefährlich, denn durch das Vergessen verlieren wir das Gedenken an diejenigen, die uns durch diese Kriege verlorengegangen sind und die Anerkennung für das demokratische System unseres Landes, wie wir es heute kennen. Vor allem heute sollten wir uns bewusst werden, wie nah uns die Zeit des Nationalsozialismus ist. Kaum ein Menschenleben entfernt und doch weit genug, dass es in unserem Land immer noch und erneut Menschen gibt, welche ein solches Gedankengut vertreten und diesen Tag missbrauchen, um ein finsteres Kapitel der Geschichte Deutschlands zu glorifizieren. Dabei geht der eigentliche Zweck dieses Tages verloren: die Trauer.

Erneut stehen wir hier, um zu trauern. Erneut stehen wir hier im Zeichen eines neuen Krieges, welcher in der Zeitspanne vom letzten Jahr bis heute ausgebrochen ist. In dieser Zeit aber, in der Frieden umso essenzieller und doch so fern scheint, ist es noch wichtiger geworden, uns darauf zu besinnen, warum wir eigentlich noch hier sind. Wir alle sind Menschen, altruistische Wesen, und wir besitzen die Fähigkeit, unser gegenseitiges Leid wahrzunehmen und zusammenzuhalten. Diese Fähigkeit wollen wir nutzen und nicht einfach wegschauen. Es ist unsere Aufgabe zu mahnen. Jene zu mahnen, die zur Spaltung aufrufen und uns vergessen lassen wollen, welche Werte wir vertreten. „Stoppt den selektiven Humanismus. Steht auf der Seite der Menschen“, beschreibt es der deutsch-israelische Comedian Shahak Shapira treffend. Selektiver Humanismus, die Ansicht, manche Menschenleben seien weniger schützenswert als andere, zieht sich durch die Geschichte des Volkstrauertages. Soldaten des eigenen Landes zu betrauern und zu idealisieren war lange der Kern des Anlasses. Doch heute sind wir uns eines anderen Kerns bewusst. Wir betrauern keine Helden. Ja, die Soldaten haben getötet, aus Selbstschutz und aus einem vermeintlichen Zweck: dem des Krieges. Großflächige Zerstörung von Land, Kultur, Seelen und Ambitionen. Das ist der Krieg. Und vor diesem Hintergrund möchte ich eine erneute Warnung aussprechen. Ich warne davor, die Menschenleben zu vergessen, welche für diese Kriege verloren gehen und ich warne vor solchen, die vertreten, man könne dieses endlose Leid als Mittel zum Zweck nutzen. Wie Hannah Arendt schon erkannte, ist es die „Banalität des Bösen“, die so erschreckend normal ist. Menschen, die glauben, ihre Gräueltaten, ihre Verbrechen seien von Bedeutung, es sei ihre Pflicht. Lasst uns bitte unsere eigene Meinung bilden. Wir wollen zweifeln. Wir wollen überprüfen. Wir wollen verstehen. Steht auf der Seite der Menschen, denn nur so werden wir dem gerecht, was diesen Volkstrauertag ausmacht. Wir betrauern jegliches verlorene Leben im Krieg.

 

Ich möchte Sie nun bitten, zum Zeichen der Trauer und des Gedenkens mit uns eine Schweigeminute einzulegen. 

 

-Schweigeminute-

 

Dankeschön.

 

 

 

Die Rede zum Volkstrauertag war am 19.11.2023 auch im Spalterradio zu hören.

Redaktion Rede: Aryo Khan-Boluki, Alketa Krenzi, Marie-Liv Wiedermann; PL124 unter der Leitung von R. Borczyk
Vortrag: Aryo Khan-Boluki, Alketa Krenzi
Audiofassung: Redaktion Spalterradio unter der Leitung von S. Sell
SprecherInnen: Maja Macha, Jannik Hernández Suárez
Technik: S. Sell

Rede zum Volkstrauertag 2022

Am 13. November 2022 haben wieder Schülerinnen und Schüler des HAG an der Gedenkveranstaltung zum Volkstrauertag in Barsinghausen teilgenommen. Die Philosophiekurse PL123 und PL223 haben sich zu diesem Tag Gedanken gemacht, eine Rede verfasst und Beiträge für das Schulradio gestaltet. Die Rede können Sie hier im Wortlaut nachlesen. Eine Audioversion finden Sie auf den Seiten des Spalterradios unter www.han-nah.de/radio.

 

Sehr geehrte Mitbürger und Mitbürgerinnen,
wir freuen uns, dass Sie unsere Gedanken, die Gedanken junger Menschen zum heutigen Volkstrauertag hören möchten, um mit uns der Opfer von Krieg und Gewalt aller Nationen zu gedenken und sie in Erinnerung zu bewahren.
Die Idee des „Volkstrauertages“ findet ihren Ursprung in der Weimarer Republik zum Gedenken an die Gefallenen des Ersten Weltkrieges. 1934 wurde der Volkstrauertag durch ein Gesetz in einen Heldengedenktag umgewandelt und heroisierte so eher den Soldatentod zu Propagandazwecken. Auch während des Zweiten Weltkrieges versuchte die NS-Führung die Opferbereitschaft dadurch zu stärken und missbrauchte die Toten als Ansporn und Vorbild der Kämpfenden.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde erneut ein Tag gefordert, um der Gefallenen und ihres Leids zu gedenken. 1950 wurde die erste Feier des Volksbundes zum Volkstrauertag abgehalten. Sie knüpfte dabei wieder an die Tradition der Weimarer Republik an.
Seit 1952 ist der Volkstrauertag in der Bundesrepublik Deutschland ein Feiertag. Dieser wird – wie auch heute – am zweiten Sonntag vor dem ersten Advent begangen. Wir erinnern jedes Jahr mit einer stillen Feierstunde im Bundestag, mit Gottesdiensten und Kranzniederlegungen an Gedenkstätten an die Opfer von Krieg, Gewaltherrschaft und Terrorismus. Dies ist keine Verherrlichung des Krieges und keine Heroisierung der Soldaten, vielmehr soll die Trauer über die Toten aller Kriege ausgedrückt werden und der Tag als Mahnung zur Versöhnung, Verständigung und zum Frieden fungieren.
Besonders heute am Volkstrauertag dürfen wir jedoch nicht vergessen, wie verbreitet die Ideologie des Heldengedenktages immer noch ist. Nationalsozialisten missbrauchen diesen Tag nach wie vor als Tag, um der Gefallenen des Zweiten Weltkrieges zu gedenken. Fälschlicherweise stellen sie die gefallenen Soldaten als Helden dar und feiern diese regelrecht.
Unter den Gräbern, die von dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge betreut werden, sind auch solche von SS-Mitgliedern oder KZ-Kommandanten. Dementsprechend gedenkt der Volkstrauertag zwangsläufig auch Kriegsverbrecher. Aus diesem Grund gilt es zu überdenken, ob genug Distanz zum „Heldengedenktag“ gewahrt wird.
Für uns steht im Vordergrund, am Volkstrauertag vor allem der Menschen zu gedenken, die aktuell ihr Leben durch Krieg und Gewalt verlieren. Wir wollen keiner Helden oder ausschließlich der Toten gedenken, sondern aller, die Leid erfahren mussten und es immer noch müssen.
Der Ukraine-Krieg ist uns aktuell sehr nah; allein wegen der geografischen Nähe und der Tatsache, dass Deutschland die Ukraine finanziell und militärisch unterstützt. Daneben sollten wir die anderen Kriege weltweit jedoch nicht unbeachtet lassen.
Es gibt gerade in genau dieser Sekunde 28 Kriege und bewaffnete Konflikte auf der Welt. Genau in dieser Sekunde, in der wir hier in Frieden und Freiheit versammelt sind. Ein Frieden und eine Freiheit, welche alles andere als selbstverständlich sind. Natürlich bekommen wir etwas davon mit, durch Nachrichten oder auch steigende Preise, aber unser Leben ist nicht in Gefahr.
Wir finden es daher sehr wichtig, den Volkstrauertag weiterhin wahrzunehmen, denn er ruft uns in Erinnerung, wie viele Menschen täglich ihr Leben verlieren, weil in ihrem Land Krieg herrscht.
Bei dem heutigen Gedenken möchten wir also nicht nur auf die Vergangenheit zurückschauen, sondern auch in die Zukunft und die Gegenwart. Noch immer herrschen Terror, Hass, Angst und Gewalt auf dieser Welt. Täglich müssen Menschen ihre Heimat und ihre Familien verlassen und brechen in das Ungewisse auf ohne jegliche Sicherheit. Täglich sterben unzählige Menschen. Dass wir jährlich mehr Menschen am Volkstrauertag zu gedenken haben, sollte uns zu denken geben.
Der heutige Tag stellt eine Mahnung aus der Vergangenheit dar, aus der wir Schlüsse für die Gegenwart und die Zukunft ziehen können. Wir können die Vergangenheit nicht mehr ändern, doch wir können dafür sorgen, dass sich geschehene Fehler nicht wiederholen. Aus diesem Grund sind die Erinnerungen an Gewalttaten und das Nachdenken über das eigene Handeln so wichtig für die gesamte Gesellschaft. So liegt es nun in unserer Verantwortung, dass kein Schlussstrich unter die Thematisierung von Gewalttaten gezogen werden darf, denn es ist die Aufgabe unserer Gesellschaft, dafür zu sorgen, dass die Geschichte sich nicht wiederholt.
Lassen Sie uns diesen Gedenktag nutzen, um all der Gefallenen zweier Weltkriege und der unzähligen Menschen, die auch heute noch durch Krieg aus ihren Leben gerissen werden und nicht zu füllende Lücken hinterlassen, zu gedenken. Lassen Sie uns aller Opfer von Krieg, Hass, Vertreibung, Gewalt und Terror gedenken. Lassen Sie uns diesen Tag als einen Tag der Verständigung nutzen und gemeinsam ein erneutes Zeichen setzen und für eine friedvolle Zukunft aus der Vergangenheit lernen, Gewalt nicht zu tolerieren oder uns von Vorurteilen leiten zu lassen.
Auch abseits dieses Gedenktages sollte ein Bewusstsein darüber herrschen, dass es sehr viel Krieg auf dieser Welt gibt und wir uns in unserer Situation glücklich schätzen können. Dies dürfen wir nicht vergessen und wir müssen uns weiterhin bewusst darüber sein, was gewalttätige Konflikte auf der einen Seite anrichten und was auf der anderen Seite Frieden bewirken kann. Der Volkstrauertag stellt jedem die Gelegenheit, sich wachsam damit auseinanderzusetzen, und Radikalismus, Unterdrückung sowie Terror kein Fundament zu bieten und sich eigene Gedanken zu machen, die ebenso wichtig sind, wie die Thematisierung in der Öffentlichkeit.
In diesem Sinne möchten wir Sie nun bitten eine gemeinsame Schweigeminute in Gedenken an die Opfer der Kriege und Gewalttaten aller Welt einzulegen.

- Schweigeminute -

Vielen Dank.

 

 

Die Beiträge zum Volkstrauertag waren am 13.11.2022 auch im Spalterradio zu hören.

Redaktion Rede: PL223 unter der Leitung von A. Pleschka
Vortrag:
Hanna Täger, Malte Zissel
Redaktion Radio: PL123 unter der Leitung von S. Sell
SprecherInnen: Johannes Leko, Alicia Bergmann, Lilly Jäck, Finn Berlin, Antonia Seher, Celina Zapfe sowie Hanna Täger und Malte Zissel
Technik: Lina Schlüsche, S. Sell