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Spendenaktion für den Senegal
Das HAG unterstützt mit der Senegal-AG schon lange das Internat in Salémata. Dr. Ute Gierczynski-Bocandé, in Senegal lebend und ehemalige Schülerin unserer Schule, hat der Senegal-AG jetzt einen Hilferuf gesendet. Das Schülerwohnheim, das 100 Schüler*innen ermöglicht, weiterführende Schulen zu besuchen, muss kommendes Jahr schließen, wenn nicht für weitere Monate der Unterhalt sichergestellt werden kann.
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Der hörbare Adventskalender - Vol. 5
Bereits seit Mitte Oktober arbeiten die Redakteure unseres Schulradios fleißig an der Neuauflage des hörbaren Adventskalenders. Bereits zum fünften Mal wird in Kooperation mit der Schulseelsorge des HAG vom 1. Dezember an wieder jeden Tag ein Radiotürchen geöffnet, um die Wartezeit bis Weihnachten zu verkürzen. Darüber hinaus laden die Fachgruppen Religion der LTS und des HAG die Schulgemeinschaft herzlich zu einem lebendigen Türchen ein. Am 10.12.2024 um 18 Uhr gibt es vor dem Hautpteingang Punsch, Kekse, Lagerfeuerlieder und eine Geschichte zu hören.
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Weihnachtsferien
Wir wünschen allen Schüler:innen, Eltern und Kolleg:innen frohe Weihnachten und schöne Feier- und Ferientage! Trotz der Weihnachtsferien können Sie das Hannah-Arendt-Gymnasium in dringenden Fällen auch vor Wiederbeginn des Unterrichts direkt erreichen.
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Senegal 2019
Von verlorenen Hüten, vielen Mangos und allem dazwischen
Mit Frau Harms und Frau Stimpfle im Senegal
Den Start unserer Reise markierte der 4. April 2019. Von ungefähr sechs Grad und Nieselregen morgens in Hannover ging es über mehrere Zwischenstopps bis nach Dakar. Da war es noch gar nicht so warm, wie wir erwartet hatten. Gut, es war ja auch noch Nacht.
Am Flughafen wurden wir dann von Moussa, unserem Busfahrer, abgeholt und nach 45 Minuten Fahrt waren wir auch schon beim magischen Croissant (Croissant Magique), unserem Hotel für die zwei Nächte, die wir in Thiés verbracht haben. In Thiés waren wir, weil dort Ute und Jaques Bocandé wohnen, die den Kontakt in den Senegal ermöglichen und uns an unserem ersten Tag Thiés und Umgebung gezeigt haben.
Am dritten Tag unserer Reise ging es dann auch schon weiter in Richtung Hitze. Früh morgens hieß es ab in den Bus. Es folgte eine über zwölf Stunden lange Fahrt, während der es mit jedem Kilometer wärmer wurde. Einzige Erleichterung war der frisch gebaute Pool unseres Campements in Kédougu. Dort verbrachten wir allerdings nur eine kurze Nacht, da unser eigentliches Ziel Salémata war. Nach schätzungsweise drei weiteren Stunden Busfahrt, von denen wir nur sagen können, dass wir uns nie wieder über irgendeine huckelige Straße hier beschweren wollen, man seinen Hut bei einer Pinkelpause lieber nicht in den Busch hängen sollte und Finger in Kofferraumklappen halten auch meistens eher schmerzhaft ausgeht, waren wir dann auch endlich da.
Erster Eindruck: verdammt heiß! Mittags stiegen die Temperaturen bis an die 45 Grad! Aber dort fing dann der Senegal für uns an, wirklich der Senegal zu sein. Die Nicht-Existenz von WLAN, die herzlichen und überaus gastfreundlichen Menschen und auch die fremde Natur gaben uns ein Gefühl von Präsenz im Jetzt. In Salémata war unsere hauptsächliche Beschäftigung, irgendwo hin zu fahren und uns Sachen anzugucken. Das mag jetzt langweilig klingen, soll es aber nicht. Wir haben in den vier Tagen, die wir dort verbracht haben, zwei Buschschulen besichtigt, am Französischunterricht im Gymnasium in Salémata teilgenommen und das Internat besucht. Außerdem haben wir bei einem katholischen Gottesdienst zugehört. Die Klosterschwestern, darunter eine Österreicherin die angeblich in unserer Gegenwart das erste Mal viel geredet hat, besuchen können und viel zu viel, aber sehr lecker gegessen.
Wichtig ist hier zu sagen, dass in vielen Buschschulen zur Zeit kein Unterricht stattfindet, da der Staat die Lehrer für dieses Schuljahr nicht bezahlt hat. Dieser Zustand stellt ein großes Problem dar, da die Kinder so ein ganzes Jahr Unterricht verpassen, wenn es ihnen nicht möglich ist, in eine andere Schule zu gehen, wo weiterhin Unterricht stattfindet. Für die Kinder im Senegal bedeutet Bildung aber einiges mehr als für uns hier in Deutschland. Für sie ist es der Schlüssel zur Welt, eine Möglichkeit, vielleicht aus ihrer Situation auf dem Land auszubrechen. Schule ist dort einfach ein ganz anderer Ort.
Was uns außerdem beeindruckt hat war, dass alle, selbst die kleinsten Kinder immer unbedingt die Hand geben wollten. Das war echt ziemlich niedlich aber für uns die ersten Male etwas befremdlich. Aber man gewöhnt sich daran und außerdem ist das einfach nur eine unglaublich freundliche Geste.
Unser persönliches Highlight war definitiv die hausgemachte Zwiebelsoße, ein Muss zu jedem Essen, während wir uns an den sehr leckeren Mangos mehr als übergessen haben und mit ca. 300 Früchten weiterfahren durften. Ein an dieser Stelle erwähnenswerter Punkt ist allerdings die Tatsache, dass es nicht in ganz Afrika die typischen Savannentiere gibt, sondern eine ähnliche Tierwelt wie bei uns, nur dass diese frei auf den Straßen lebt. Neben Kühen und Ziegen sahen wir aber immerhin einige Affen, Warzenschweine und ein Kamel. Auch ein Huhn konnten wir kennenlernen, zu welchem wir uns nach wie vor fragen, ob es Zufall war, dass es nach Kennenlernen mit dem Huhn Geflügel zum Abendessen gab. In Salémata etablierte sich dann auch die Ansage: Oh, schon 8 Uhr. Zeit für Malaria! Zur Erklärung: Vier von uns haben jeden Abend pünktlich um acht und begleitet von Shawn Mendes‘ „Mercy“ ihre Malaria-Prophylaxe eingenommen, was nicht nur für viel Gelächter innerhalb unserer Truppe gesorgt hat, sondern auch Jaques, welcher uns auf der gesamten Fahrt begleitet hat, Moussa und alle anderen Anwesenden regelmäßig amüsiert hat. Nach drei warmen Nächten und vier noch wärmeren Tagen ging es zurück Richtung Norden, ans Ufer des Gambia Flusses, wo wir für eine Nacht waren. Diese Nacht hat sich allerdings als weniger entspannend herausgestellt, nachdem Ute uns ein Bild ihrer am Morgen gefundenen ein Meter großen Gambiaratte geschickt hat und des Öfteren Geraschel hörbar war. Dass es sich hierbei vermutlich nur um Geckos gehandelt hat tut im Nachhinein nichts mehr zur Sache, hätte uns aber eine Nacht ohne Angst die Füße abgebissen zu bekommen geschenkt, welche immerhin die Lehrer nach einem erfolgreichen ersten Kennenlernen mit Kakerlaken („Die sehen ja tatsächlich aus wie in Man in Black!“) hatten. Anschließend sind wir Richtung Palmarin ans Meer gefahren, wo uns bei 33 Grad und einem leichten Wind schon fast kalt wurde. Dort konnten wir dann nochmal unser Leben genießen und den sehnlichen Wunsch braun zu werden aufgeben. Erwähnenswert an dieser Stelle ist vermutlich noch unsere Pirogenfahrt mit überraschendem Picknick und einer Rückfahrt, die sich als Dusche herausgestellt hat. Dann brach leider auch schon unser letzter Tag an. Unser erster Stopp war die Insel Joal-Fadiouth, eine völlig aus Muscheln bestehende Insel, auf der größtenteils Christen, Muslime und Schweine leben. Eine Besonderheit des Senegals ist, dass Christen und Muslime völlig friedlich zusammenleben. Auch auf dem Friedhof der Insel liegen Menschen beider Religionen nebeneinander begraben. Nach der geführten Tour, bei der wir uns das erste Mal wie Touristen gefühlt haben, ging es weiter nach Popenguine, wo wir über fünf Stunden am Strand lagen und sich ein paar sogar in den kalten Atlantik getraut haben. Abends genossen wir ein letztes Mal die Zwiebelsoße, dann hieß es auf zum Flughafen und Abschied von Moussa nehmen. Und nach über 22 Stunden Reise standen wir endlich wieder in Hannover.
Insgesamt können wir allen, die mit dem Gedanken spielen, nächstes Jahr mitzufahren nur sagen: Worauf wartet ihr? Los geht’s!
Emma Jäck & Liliann Fortmann, 11a
De retour de Salémata avec un groupe de personnes extraordinaires que j´ai toutes beaucoup aimées. Végétariennes, vegan, mangeurs de poissons, de viande, de fonio, de riz, de pâte, buveurs d´eau, de vin, de bière, catholiques, protestants, libres penseurs, bref tout le monde. À l´année prochaine, n’est-ce-pas ?
Jacques Bocandé, Thiès 2019
Reisen anders
Unter Reisen verstehen wir Europäer zumeist in ein Land, Stadt oder Ort innerhalb Europas zu fahren, um dort die Sehenswürdigkeiten zu bestaunen, abzulichten und anschließend der Öffentlichkeit zu präsentieren.
Selten beschäftigen wir uns dabei mit der Kultur und den dort lebenden Menschen. Sprich wie dort gelebt wird und was denken, glauben oder beschäftigt die Menschen dort.
In Senegal konnten wir die Lebensweise, Kultur und die unterschiedlichen Menschen in Senegal kennenlernen. Wir haben in Hütten gelebt, haben an einem senegalesisch-katholischen Gottesdienst teilgenommen, die senegalesische Küche ausgiebig gekostet, Schulen besucht und mit den Menschen vor Ort gesprochen.
Dabei sind mir Erlebnisse in Erinnerung geblieben. Zum Beispiel, dass wir am letzten Abend einen Künstler am Strand getroffen haben und uns mit ihm über unsere Reise unterhalten haben. Wie üblich startete ein jenes Gespräch mit der Phrase „Bonjour. Ça va?“. Oder das spontane und nicht geplante Mittagsessen in einer Ausbildungsstätte, die wir besichtigt hatten. Neben einem leckeren und reichhaltigen Essen haben wir dort gemeinsam ein afrikanisches Lied gesungen. Dieses Erlebnis zeigte mir die Gastfreundlichkeit und die Offenheit der Senegalesen. Auch eine Besichtigung einer Buschschule, in der uns die kleinen Schüler*innen enthusiastisch und tanzend ihre Lieder vorgesungen und vorgestellt haben. Das war einfach schön! Dafür revanchierten wir uns und begannen wie so häufig mit „Drei kleinen Wölfen“ und gingen dann zu „Pippi Langstrumpf“ über.
In dem Dorf Ethiolo bekamen wir dann die Möglichkeit den dortigen Bürgermeister und den Dorfchef und dessen Familie kennenzulernen. Zum Ende des Treffens wurden uns Armbänder geschenkt.
Dieser neue Einblick in das Land Senegal und dessen Menschen und Kultur ist eine neue gute Erfahrung. Durch diesen Einblick konnten wir hautnah die Gastfreundlichkeit, Offenheit, Dankbarkeit und die Gelassenheit der Menschen erleben, statt irgendwelche Sehenswürdigkeiten in Europa zu bewundern und diese dann abzulichten.
Aaron Täger