Verschiedene Fragestellungen standen am Beginn des Projektes, das wir eigens für das Schulorchester des HAG entwickelt haben: Was genau klingt eigentlich vor dem Beginn eines Orchesterstücks? Musikalisch scheinen die Ränder bei der Präsentation von Musik zunächst unbedeutend, ist doch die Grenze zum Beginn der "eigentlichen Kunst" noch nicht überschritten. Doch was eröffnet sich, wenn man gerade diesen Randerscheinungen seine volle Aufmerksamkeit schenkt? Verändert die Sensibilisierung für Grenzen die Wahrnehmung von Musik?
Ausgangspunkt war die gemeinsame Analyse verschiedener eigener Proben- und Konzertmitschnitte dieses Schuljahres, die auf diese Weise aus veränderter Perspektive noch einmal erlebt werden konnten. Im kollektiven Prozess sollten die MusikerInnen des Orchesters anschließend versuchen, die aufgenommenen Geräusche und Klänge in Instrumentalmusik zu "übertragen", sozusagen für Orchester zu instrumentieren und weiterzuentwickeln.
Das Ergebnis des Projektes wird das Orchester bei den Weihnachtskonzerten und im März 2015 beim Musik21 Nachwuchsfestival in Hannover aufführen.